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Aufruf zur Internationalen Großdemonstration in Rostock am Samstag, 2.6.2007

Zum "G8-Gipfel" Anfang Juni 2007 treffen sich die Regierungen der 7 wichtigsten Industrieländer und Russlands im Ostseebad Heiligendamm. Die "Gruppe der 8" (G8) ist eine Institution ohne Legitimation. Dennoch trifft sie als selbsternannte informelle Weltregierung Entscheidungen, die die gesamte Menschheit betreffen. Die Politik der G8 steht für eine neoliberale Globalisierung und Deregulierung, die Wirtschaftspolitik an den Rendite-Interessen internationaler Finanzanleger und Konzerne ausrichtet.

24.04.2007

  • Alle fünf Sekunden stirbt in der Welt ein Kind an Hunger, mehr als 800 Millionen Menschen sind chronisch unterernährt. Maßgeblich verantwortlich hierfür ist eine ungerechte Welthandelspolitik, wie sie im Rahmen der G8 und anderer internationaler Institutionen von den reichen Industrieländern betrieben wird.
  • Trotz der vollmundigen Versprechungen vom G8-Gipfel in Gleneagles 2005 wurde den Ländern des Südens bislang nur ein geringer Teil ihrer Schulden erlassen.
  • Indem sie Liberalisierung und Privatisierung vorantreiben, haben die G8 Armut nicht nur im globalen Süden, sondern auch in den Industrieländern verstärkt. Die weltweite Plünderung von Rohstoffen und anderen natürlichen Ressourcen wird beschleunigt.
  • Zugleich schotten sich die reichen Industrieländer immer stärker gegen Flüchtlinge und MigrantInnen ab. Die dennoch Eingereisten werden illegalisiert und als rechtlose BilligarbeiterInnen ausgebeutet.
  • Die G8-Staaten sind die größten Klimazerstörer. Sie allein sind für 43% des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich und stehen zudem für eine Renaissance der Atomenergie, die wir entschieden ablehnen.
  • Die G8-Staaten sind verantwortlich für 90% der weltweiten Waffenexporte und eine neue Ära von Rohstoffkriegen. Sie sind Vorreiter einer auf Krieg gestützten Weltordnung, die in vielen Ländern zu Flucht, Vertreibung, neuem Hass und Gewalt führt.
Die von der Dominanz der G8 geprägte Welt ist eine Welt der Kriege, des Hungers, der sozialen Spaltung, der Umweltzerstörung und der Mauern gegen MigrantInnen und Flüchtlinge. Dagegen wollen wir bei unserer Großdemonstration am 2. Juni 2007 in Rostock protestieren und die Alternativen dazu aufzeigen. Gemeinsam mit Millionen Menschen in aller Welt sagen wir: Eine andere Welt ist möglich!
  • Für die sofortige Streichung illegitimer Schulden und eine faire Entschuldung der Länder des globalen Südens!
  • Gegen den Ausverkauf öffentlicher Güter und Dienste – für gleiche soziale Rechte und Standards weltweit!
  • Für einen schnellen und radikalen Wechsel zu den erneuerbaren Energien. Zusammen mit einer deutlichen Erhöhung der Energieeffizienz und der Umstellung auf ein nachhaltiges Wirtschaften können nur so ein gefährlicher Klimawandel und weitere Kriege um Öl- und Gasreserven verhindert werden.
  • Für den sofortigen und endgültigen Ausstieg aus der Atomenergie und für vollständige weltweite atomare Abrüstung!
  • Für ein solidarisches und gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen – gegen jede Form von Rassismus und Faschismus!
  • Für die Überwindung von Mauern und Grenzen! Gegen Lager und Abschiebungen!
  • Für eine friedliche Welt! Schluss mit der militärischen Durchsetzung wirtschaftlicher und machtpolitischer Interessen durch die G8-Staaten!
Globalisierung im Interesse der Mehrheit der Menschen bedeutet faire Beziehungen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, bedeutet Frieden, Gerechtigkeit, soziale Sicherheit, Demokratie und Bewahrung der Lebensgrundlagen des Planeten für die nächsten Generationen.

Eine solche andere Globalisierung entsteht nicht auf exklusiven und abgeschotteten Gipfeltreffen, sondern von unten aus der globalen Bewegung von Menschen und Initiativen, die sich für eine andere, bessere Welt einsetzen. Diese globale Bewegung wird sich mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen während des G8-Gipfels zu Wort melden. Auf der Internationalen Demonstration am 2. Juni 2007 in Rostock werden wir die Größe, Stärke und Vielfalt unseres bunten und breiten Protestes unübersehbar machen.

26.2.2007

Unterstützt den Aufruf zu internationalen Großdemonstration am 2.6.2007 in Rostock:
Online unterschreiben: www.heiligendamm2007.de

ErstunterzeichnerInnen dieses Demonstrationsaufrufes:

Alain Krivine, Sprecher der Ligue Communiste Révolutionnaire (LCR), Frankreich / Alda Sousa, Universitätsdozentin, Nationale Leitung des Bloco de Esquerda (Linksblock), Portugal / Alfred L. Marder, Präsident des US Peace Council / Antonio Martins, Herausgeber von le monde diplomatique Brasilien / Antonio Negri, Philosoph, Italien / Bertil Viden, Programmdirektor des International Institute for Research and Education, (IIRE), Niederlande / Berverly Keene, Koordinatorin von Dialogo 2000/Jubileo Sur America Latina, Argentinien / Boris Kagarlitzki, Direktor des Instituts für Globalisierungsstudien IPROG, Russland / Brian Ashley-Hotz, Southern African Popular Education and Research Initiative; Südafrika / Eric Toussaint, Präsident des Comité pour l’annulation de la dette dans le monde (CADTM), Belgien / Eva Olaer, Stichting Sumpay Mindanao International, Mindanao, Philippinen / Farooq Tariq, Journalist, Pakistan Peasant Coordination Commitee, Pakistan / Gilbert Achcar, Historiker und Soziologe, Frankreich / Guy Taylor, Globalise Resistance, Großbrittanien / Harold Pinter, Literaturnobelpreisträger 2005, England / Ilja Wilonskis, Journalist, Wperjod (Vorwärts!), Russland / Jaime Ballesteros, Präsident von OSPAAAL-Solidaridad, Spanien / James Cockcroft, Soziologe und Historiker, Defensa de la Humanidad, USA / Jean Batou, Historiker, solidaritéS, Schweiz / John Cavanagh, Institute for Policy Studies, USA / Ludo De Brabander und Georges Spriet, Sprecher der belgischen Friedensbewegung, Vrede / Martin Khor, Direktor des Thirld World Network, Malaysia / Masahiro Watarida, Globalization Watch Hiroshima, Japan / Mercia Andrews, Direktorin des Trust for Community Outreach and Education, Südafrika / Michael Löewy, Philosoph und Soziologe, Frankreich / Njuki Githethwa, Koordinator des Kenyan Debt Relief Network KENDREN, Kenia / Olivier Besancenot, Präsidentschaftskandidat der Ligue Communiste Révolutionnaire (LCR), Frankreich / Özlem Barin, Özgürlük ve Dayanisma Partisi (Partei für Freiheit und Solidarität, ÖDP), Türkei / Pol De Vos, StopUSA – Belgien /  Sarath Fernando, Sekretär des Movement for National Land and Agricultural Reform (MONLAR), Sri Lanka / Susan George, Attac France / Thomas Eisler, Nationaler Sekretär der Enhedlisten – de rod-gronne (Rot-Grüne Allianz), Dänemark) / Thomas Kocherry, Convenor der National Alliance of Peoples Movements (NAPM) und Sekretär des National Centre for Labour of India (NCL), Indien / Walden Bello, Focus on the Global South, Philippinen / Yoko Akimoto, Attac Japan