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A Rainy Day in New York

Kurt Hofmann

USA 2019; Regie: Woody Allen

09.12.2019

Gatsby will mit seiner Freundin Ashleigh ein Wochenende in New York verbringen, doch Ashleighs für die College-Zeitung geplantes Interview mit dem Filmregisseur Roland Pollard verläuft anders, als es Ashleigh erwartet hat und zeitigt unerwartete Folgen.

Jedenfalls werden dadurch Gatsbys romantische Pläne durchkreuzt, welcher, ohne Antrieb durch New York, „seine“ Stadt irrend, einer überraschenden Begegnung neue Impulse verdankt.New York: Das ist nicht nur die erklärte Lieblingsstadt der Hauptfigur von Woody Allens neuem Film „A Rainy Day in New York“, sondern bekannermaßen auch jene des Regisseurs. Und im erneuten Bemühen, die Atmosphäre dieser unvergleichlichen Metropole einzufangen, erkennt man noch ansatzweise Allens inszenatorischen Zugriff. Allerdings: Anders als etwa in„Annie Hall“ oder „Manhattan“, Allens meisterlichen New York-Filmen der 1970er-Jahre, bleibt „A Rainy Day in New York“ nur eine – allzu routiniert und uninspiriert – ausgeführte Skizze, der Entwurf eines Filmes. Der wohl charmant und „leicht“ sein sollte, doch leider nur Klischees produziert. Das beginnt mit der überdeutlichen Namensgebung: Welche Erwartungen von Eltern in ein Kind mit diesem Namen gesetzt werden, das dann wohl ewig der Kleine Gatsby bleibt, ist evident, doch um das Verhältnis der männlichen Hauptfigur zu seiner Mutter von Anfang an zu charakterisieren, wohl etwas dick aufgetragen. Dem Namenswitz folgt ein fortgesetzter Blondinenwitz in Form von Gatsbys Freundin Ashleigh. Unabhängig davon, ob derlei politisch korrekt sei oder nicht, dass die weibliche Hauptfigur eine dumme Blondine ist, die als Gag-Maschine des Films herhalten muss, derlei war, selbst in Zeiten, als ein solches Frauenbild noch en vogue war, bei allen Regisseuren, die etwas auf sich hielten, verpönt gewesen. Und so weiter. Berühmte Personen aus der Filmbranche, männlich, verhalten sich bei Allen exakt so, wie man sich Celebrities vorgestellt hat: surprise, surprise! All dies allzu erwart- ja soufflierbar. Dass Allen - wie stets – ein vorzügliches SchauspielerInnen-Ensemble zur Verfügung steht, welches sein Bestes gibt, die Schwächen des Films zu kaschieren, hilft da wenig.

„A Rainy Day in New York“ ist wohl eine Enttäuschung für alle, die unbeirrt noch auf Allens großes Alterswerk hoffen. Es wird sich zeigen, ob Woody Allen in dem, was noch kommt, diesen Erwartungen gerecht werden kann.