Kurz & knapp: Bolivien
25.04.2007
Kirche gegen Regierung Morales: Die katholische Kirche verteidigt den Religionsunterricht an bolivianischen Schulen.
Kardinal Julio Terrazas hat auf die im Rahmen des „Nationalen
Bildungskongresses“ unternommenen Versuche des bolivianischen
Bildungsministers Félix Patzi reagiert, den Religionsunterricht in den
Schulen abzuschaffen und durch ein Fach „Geschichte der Religionen“ zu
ersetzen. Die offizielle Ankündigung einer „entkolonialisierten,
säkularen und einheitlichen“ Bildung rief am vergangenen Dienstag die
Reaktion der katholischen Kirche hervor, die sich für eine
entschlossene Verteidigung des „unverzichtbaren“ Rechts auf
Religionsunterricht einsetzen will. Kardinal Terrazas sagte, der
Religionsunterricht sei „notwendig, unverzichtbar und nicht
verhandelbar“. Man werde keine politischen Maßnahmen hinnehmen, die das
Recht der Eltern auf freie Bildungswahl für ihre Kinder missachteten.
„Wir Bischöfe haben deutlich gemacht, dass uns nicht daran gelegen ist,
uns an wer weiß wie alte Gesetze zu klammern. Was wir wollen, ist ein
Verständnis dafür, dass, wer eine Religion ausübt, respektiert werden
muss“, so Terrazas.
Bildungsminister Félix Patzi verteidigte dagegen erneut die säkulare
Bildung und die im neuen Bildungsgesetz vorgeschlagenen Änderungen des
Religionsunterrichts, die während der Eröffnung des kürzlich in der
Hauptstadt Sucre abgehaltenen Nationalen Bildungskongresses vorgestellt
wurden. Der Plan zur „Dekolonisierung der Bildungsinhalte“ zielt darauf
ab, den Religionsunterricht abzuschaffen, der einen Teil bei der
schulischen Vermittlung von Werten und Normen ausmacht.
Quelle: poonal, 12.7.2006
30-07-2006, 12:57:00 |