Kolumbien - Ecuador: Mehr als 1.600 Frauen in fünf Jahren vergewaltigt
Mehr als 2.000 Frauen aus verschiedenen Ländern marschierten am 22. und 23. November bis zur ecuadorianischen Grenze. Sie protestierten damit gegen die Gewalt gegen Frauen in der Grenzregion von Kolumbien und Ecuador. Dort werden Frauen im Rahmen des bewaffneten Konflikts immer wieder zu Opfern von Gewalt.
04.12.2007
In Kolumbien sind laut Presseberichten mehr als 2.000 Frauen aus verschiedenen Ländern am 22. und 23. November bis zur ecuadorianischen Grenze marschiert. Sie protestierten damit gegen die Gewalt gegen Frauen in der Grenzregion von Kolumbien und Ecuador. Dort werden Frauen immer wieder im Rahmen des bewaffneten Konflikts zu Opfern von Gewalt.
Im Rahmen internationalen Gedenktags "NEIN zu Gewalt an Frauen!" am 25. November, sollte die Aktion Solidarität mit den Frauen der Region und aus den kolumbianischen Gebieten Nariño und Putumayo demonstrieren.
Die Demonstrantinnen, die auf der kolumbianischen Seite in der Bewegung Ruta Pacífica de las Mujeres und der Organización Femenina Popular organisiert sind, marschierten bis zum internationalen Hafen Rumichaca, an der Grenze zwischen Ecuador und Kolumbien. Dort trafen sie sich mit 500 ecuadorianischen Frauen. Diese symbolische Aktion sollte Bewusstsein schaffen für die Situation der Frauen im Süden Kolumbiens, die immer wieder Vertreibungen ausgesetzt seien und flüchten müssten. Zur Lösung des Problems regten die AktivistInnen mit ihrer Aktion zudem die Einrichtung einer binationalen Gesprächsrunde an.
“Wir sehen jeden Tag die Notwendigkeit, auf die körperliche und psychische Gewalt gegen Frauen und die schwierige Menschenrechtssituation im Grenzgebiet aufmerksam zu machen“, so die Frauen.
Sie klagten zudem an, dass immer mehr Bauern ihr Land unter dem Vorwand verlassen müssten, dort sollten illegale, d.h. für den Drogengebrauch bestimmte Anpflanzungen zerstört werden. Wollten sie danach auf ihr Land zurückkehren, verlange man Eigentumsurkunden und den Nachweis für bezahlte Steuern von ihnen, die sie oft nicht vorweisen könnten. So würden sie faktisch enteignet und müssten ihr Land verkaufen, dass hiernach für den großflächigen Anbau der afrikanischen Palme benutzt würde.
In diesem Zusammenhang seien Frauen nicht nur mit Verfolgung, Vertreibung, dem Verschwindenlassen und der Ermordung von Familienangehörigen konfrontiert, sondern müssten unter erschwerten Bedingungen auch noch für den Lebensunterhalt der Familie aufkommen. Zögen die Frauen vom Land in die Stadt, müssten sie ihre gewohnte Lebensweise aufgeben und seien (freiwillig oder unfreiwillig) zum Betteln oder zur Prostitution gezwungen. Zudem sei sexuelle Gewalt in den Zentren, die vertriebene Flüchtlinge aufnehmen, weit verbreitet, viele Mädchen und Jugendliche würden dort missbraucht.
Quelle: poonal