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Gaza: Israel muss die Blockade beenden!

Drei Jahre ist es her, seit Israel eine tödliche Blockade über Gaza verhängt hat. Sie macht den 1,5 Millionen EinwohnerInnen das Leben zu einem Alptraum. Die Versorgung mit Wasser, Strom und medizinischer Hilfe ist stark beeinträchtigt, was viele Menschen schon das Leben gekostet hat. Was die Blockade nicht vernichten konnte, hat der Krieg getan. Tausende wurden getötet und so schwer verwundet, dass sie bleibende Schäden davon tragen. Nun soll wieder ein Schiff mit medizinischen Hilfsgütern nach Gaza in See stechen und die Blockade durchbrechen.

04.06.2009

Auch nach dem Ende der Kriegshandlungen ist die Lage in Gaza weiterhin dramatisch. Die israelische Regierung weigert sich nach wie vor, trotz unzähliger internationaler Appelle, ungehindert Personen und Waren nach Gaza zu lassen. Die USA und EU-Regierungen lassen die Blockade kommentarlos zu. Damit unterstützen sie eine eklatante Verletzung der völkerrechtlich bindenden Genfer Konvention, wonach die kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung strikt verboten ist.

Seit Beginn der Blockade organisieren mutige internationale AktivistInnen aus vielen Ländern, darunter auch aus Israel, im Rahmen der Kampagne "Free Gaza" Schiffsfahrten von Zypern nach Gaza, die Hilfsgüter geladen haben. Bisher wurden fünf solcher Fahrten organisiert; sie beweisen, dass die Blockade durchbrochen werden kann, wenn genügend öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung mobilisiert wird.

In Deutschland haben sich seit Anfang des Jahres mehrere Organisationen zum Projekt "Die Blockade beenden! Ein Schiff mit medizinischen Hilfsgütern für Gaza" zusammengetan: IPPNW, Pax Christi, die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft, die Palästinensische Gemeinde, die Deutsch-Palästinensische Medizinische Gesellschaft, die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost. Die Organisationen verstehen ihre Initiative als unabhängig, aber durchaus als Teil der Internationalen Free-Gaza-Bewegung.

"Wir wollen der Strangulation und dem Aushungern einer Bevölkerung von 1,5 Millionen Menschen nicht tatenlos zusehen, zumal sie weiterhin unter den fortgesetzten militärischen Angriffen und ihren Folgen leiden", heißt es im Aufruf des Bündnisses, den u.a. der deutsche Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse und weitere Bundestagsabgeordnete, Ulrich Gottstein (IPPNW), die Bischöfe Heinz Josef Algermissen (Fulda) und Hans-Jürgen Abromeit (Pommersche Evangelische Kirche) und Rolf Verleger, ehemaliger Vorsitzender des Landesverbands Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein, unterzeichnet haben.

Die Initiative hat vor, ein Schiff mit medizinischen Hilfsgütern nach Gaza zu schicken. Spenden wurden gesammelt, einige Prominente habe sich zur Mitreise bereit erklärt, es ist allerdings sehr schwierig, ein geeignetes Schiff zu organisieren. Die Aktion geschieht im Rahmen der "Europäischen Kampagne für das Ende der Belagerung Gazas". Anfang Mai hat sich aus Großbritannien, Frankreich, Irland, Schottland, Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz, Schweden, Spanien, Deutschland, Italien, Österreich und Norwegen ein Konvoi von über 100 Lkw in Richtung Genua in Bewegung gesetzt; sie werden mit dem Schiff nach Alexandria übersetzen und von dort aus zum Grenzposten Rafah fahren. Die Lkw führen Rollstühle, medizinische Geräte, Medikamente und Spielsachen mit.

Der Konvoi versucht es diesmal über Land. Denn im Januar wurde die "Dignity" von einem israelischen Schnellboot gerammt und zum Abdrehen Richtung Libanon gezwungen; seitdem ist kein Schiff mehr nach Gaza durchgekommen. Schwierig wird der Grenzübertritt nach Gaza werden, da die ägyptische Regierung die israelische Blockadepolitik weitgehend mitträgt.

Weitere Infos: www.freegaza.org; E-Mail: kontakt@freegaza.de. Den Aufruf unterzeichnen kann man unter www.freegaza.de/petition/unterzeichnen.php