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Energie-Bündel auf neuen Wegen

Ägypten: Erdgas für Europa El Salvador/Venezuela: Energieabkommen unterzeichnet Russland/Niederlande: Finanzierungsgepräche zur Ostsee-Pipeline

24.04.2007

Ägypten:
Erdgas für Europa

Ägyptens Gasvorkommen, die vor allem unter Wasser an der Mittelmeerküste lagern, werden seit Februar verstärkt nach Europa verkauft. Frankreich und Italien wurden zwar schon seit einiger Zeit mit „geringen“ Mengen per Schiff mit Flüssigas beliefert, Ende Februar wurde nun aber eine neue Gasleitung nach Europa in Betrieb genommen. Sie führt von der jordanischen Hafenstadt Aqaba über 400 Kilometer nach Norden bis zur jordanisch-syrischen Grenze. In den kommenden zwei Jahren soll sie bis in die Türkei verlängert werden. Dann könne ägyptisches Erdgas in großen Liefermengen in den südeuropäischen Gasring eingespeist werden, erklärte kürzlich Talaat al Waheed, der stellvertretende Direktor der großen ägyptischen Erdgasgesellschaft Gasco. Von dort könne über das Leitungssystem „Nabuco“ auch Mitteleuropa mit der begehrten Energie versorgt werden.
Die Vorkommen Ägyptens belaufen sich auf knapp 70 Trillionen Kubikmeter Erdgas. Das sind 20% mehr als die Kuwaits und etwa die Hälfte der saudischen Vorkommen.


El Salvador/Venezuela:
Energieabkommen unterzeichnet

Anfang April gründete die venezolanische Erdölgesellschaft PDVSA zusammen mit dem salvadorianischen Energieverband einiger Gemeinden (Asociación Intermunicipal de Energía de El Salvador y Petróleos de Venezuela) das Joint Venture „ALBA Petroléos de El Salvador“. Das neue Unternehmen wird Erdöl und Erdölerzeugnisse aus Venezuela importieren, lagern und verteilen. Der Gründung von ALBA geht ein Energieabkommen zwischen El Salvador und Venezuela voraus, das von der salvadorianischen Partei FMLN (Nationale Befreiungsfront Farabundo Martí) veranlasst wurde. Von Seiten Venezuelas wurde von Präsident Hugo Chávez nochmals darauf hingewiesen, dass ALBA 60 Prozent der Lieferungen von Erdöl und der Erölerzeugnisse innerhalb von 90 Tagen und den Rest innerhalb von 23 Jahren bezahlen müsse, wobei die Zahlung auch in Produkten erfolgen können, da so zum Teil der öffentliche Transport und die Versorgung unterstützt werden könne.
Alejandro Granados, Vizepräsident der PDVSA und Präsident des PDV Caribe versicherte, dass ALBA Petroléos de El Salvador nicht um den eigenen Profit sondern um den Nutzen für die Bevölkerung El Salvadors bemüht sei. Der FMLN-Generalsekretär Medardo González wiederholte indes, dass dieses Abkommen vielen Personen Vorteile brächte und man die Preise, die von großen transnationalen Unternehmen gesteuert würden, regulieren könne.


Russland/Niederlande:
Finanzierungsgepräche zur Ostsee-Pipeline

Der Vorstandsvorsitzende des größten russischen Gasförderers, Gasprom, Alexej Miller, und der Vorstandschef der Bank ABN AMRO, Rijkman Groenik, haben laut Gasprom am 13. April die mögliche Finanzierung des Baus der Ostsee-Gaspipeline (NEGP) erörtert.
Die in den Niederlanden eingetragene ABN AMRO zählt zu den weltweit größten Geldinstituten mit Gesamtaktiva von 880,8 Milliarden Euro nach dem Stand vom 31. Dezember 2005. Gemeinsam mit der Dresdner Bank ist ABN AMRO Finanzkonsultant von Gasprom beim Bau der Nordeuropäischen Gaspipeline.
Seit sieben Jahren ist ABN AMRO einer der größten Gläubiger des russischen Gasriesen wie auch Underwrighter gedeckter und ungedeckter Kredite für Gasprom. Die Bank trug als Mitorganisator und Underwrighter zur Gewährung eines Kredits über 13,1 Milliarden Dollar an Gasprom für den Kauf der Mehrheit am russischen Ölförderer Sibneft bei. Im Mai 2005 organisierte ABN AMRO einen Konsortialkredit in Höhe von 972 Millionen US-Dollar für die Umschuldung von Verbindlichkeiten aus Krediten, die Gasprom 2003 und 2004 aufgenommen hatte. Im Juni 2005 agierte die Bank als führender Manager bei der Platzierung einer Obligationsanleihe für eine Milliarde Dollar mit einer Laufzeit von zehn Jahren durch Gasprom.


14-04-2006, 18:40:00 |