BRD/Afghanistan: Ungehorsame Abgeordnete
Unter Protesten der LINKEN stimmte der deutsche Bundestag für eine Entsendung von 6 Tornado-Kampfflugzeugen nach Afghanistan.
11.05.2007
Der deutsche Bundestag beriet am 9. März 2006 über den Antrag der
CDU-SPD-Bundesregierung, sechs Militärflugzeuge des Typs Tornado nach
Afghanistan zu entsenden. Die Debatte zeichnete sich dadurch aus, dass
der rechtliche Rahmen sehr breit diskutiert wurde. Das hat damit zu
tun, dass vorher bekannt wurde, dass die Abgeordneten Wimmer und
Gauweiler von der CDU/CSU-Fraktion beim Bundesverfassungsgericht eine
Klage gegen das Tornado-Mandat einreichen würden. Außerdem kam es zu
einem Zwischenfall, von dem sich besonders die Fraktionen der
Regierungskoalition "peinlich" berührt zeigten: Abgeordnete der
Linksfraktion hielten zu Beginn der Rede von Weiskirchen (SPD) Plakate
in die Höhe, auf denen die Zahl 77 prangte - als Erinnerung an das
Ergebnis einer Umfrage, wonach sich 77 Prozent der Bevölkerung gegen
eine Tornado-Entsendung ausgesprochen haben. Die Abgeordneten der
LINKEN wurden des Saales verwiesen.
Die Abstimmung im Bundestag fiel aus dem Rahmen des ansonsten Üblichen,
denn noch nie hat es so viele Gegenstimmen zu einem Auslandseinsatz
gegeben wie diesmal, und noch nie wurden so viele Nein-Stimmen aus
einer Regierungspartei (SPD) zu einem Antrag der eigenen Regierung
abgegeben. Die Abstimmung ergab ein Annahme des Regierungsantrags mit
405 zu 157 Stimmen bei 11 Enthaltungen. Dabei kamen 69 Nein-Stimmen und
2 Enthaltungen aus der SPD sowie 5 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen aus
der CDU/CSU-Fraktion. Selbst die Fraktion von Bündnis 90/Grüne
präsentierte sich gespalten.
Mittlerweile hat die Linksfraktion im Bundestag eine Organklage beim
Bundesverfassungsgericht gegen den Tornado-Beschluss eingereicht.
Quelle: akin, 27.3.2007
31-03-2007, 22:59:00 |