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KPÖ und

Wilfried Hanser

KPÖ braucht keine BündnispartnerInnen, sie ist bereits "die Alternative": Ein Kommentar zur „Linie der KPÖ zur Nationalratswahl“, beschlossen vom KPÖ-Bundesvorstand vom 14. Jänner 2006

24.04.2007

Die wesentlichen Aussagen des KPÖ-Bundesvorstands-Papiers bestätigten Befürchtungen, dass die KPÖ den egoistischen Durchmarsch plant, allein zu den Nationalratswahlen anzutreten – und unvermeidlich wieder eine neue Niederlage einzufahren, selbst wenn ein paar Zehntelprozent dazukommen könnten. Wenn die Leute in der KPÖ, die hinter vorgehaltener Hand von einer Zusammenarbeit mit anderen linken Organisationen reden, sich nicht entscheiden, öffentlich und aktiv dafür (auch innerparteilich) einsetzen, wird es nicht dazu kommen. Da helfen auch keine unverbindlichen Aussagen, wie „wir streben ein breites Bündnis mit allen Menschen an, die…“ oder: „Wir wollen gemeinsam mit anderen eine soziale Alternative zur neoliberalen Einheitspolitik aufbauen“, wenn gleichzeitig gesagt wird, dass die KPÖ diese Alternative bzw. Opposition bereits ist. Originalzitate aus dem Bundesvorstandspapier: „Wir sind die Opposition gegen die herrschende, neoliberale Politik“ … „Die KPÖ ist die Alternative zur neoliberalen Politik“.
Ohne solidarische Zusammenarbeit auf der Basis des gegenseitigen Respekts und von gleich zu gleich mit anderen linken Kräften wird alles wieder in der Sackgasse enden – wie die Politik der KPÖ in den vergangenen Jahrzehnten. Sie hinterließ Niederlagen und Frust. Sie trägt zur Entmutigung der Kräfte bei, die sich für eine konstruktive Arbeit am Aufbau einer linken Alternative zu Kapitalismus und Neoliberalismus engagieren. Sie hinterlässt das schale Gefühl, nur immer wieder für neue Manöver missbraucht zu werden, statt gleichberechtigter Partner zu sein. Und: Sie untergräbt das gegenseitige Vertrauen, eine wichtige Voraussetzung, wenn wir gegen die Mächtigen antreten wollen. Wir haben nur ein Leben. Es ist schade um die verlorene Zeit, die nie mehr wiederkehrt.

18-02-2006, 18:05:00 |Wilfried Hanser