BAWAG soll größte sozial-ökologische Bank Europas werden
Redaktion
Attac, Greenpeace und ksoe fordern Alternative zum Bawag-Verkauf Die Unabhängigen GewerkschafterInnen kritisierten den „Verkauf auf Zuruf“ der BAWAG durch den ÖGB und stimmten auch im Bundesvorstand dagegen. Nun erhielten die alternativen GewerkschafterInnen Zustimmung von Attac, Greenpeace und der Katholischen Sozialakademie. Diese Organisationen fordern in einem offenen Brief die Umwandlung der BAWAG in eine sozial-ökologische Bank.
24.04.2007
In einem Brief an EigentümerInnen und Vorstand der Bawag fordern Attac,
Greenpeace und die Katholische Sozialakademie Österreich (ksoe), den
Verkauf der Gewerkschaftsbank zu stoppen und die Bawag zur größten
sozial-ökologischen Bank Europas umzubauen. Die Bawag solle sich zu
einer Bank für ethische und ökologische Geldanlagen modernisieren.
Damit könnte sie dem gesellschaftspolitischen Auftrag einer
Gewerkschaftsbank treu bleiben und gleichzeitig im Eigentum der
ArbeiterInnenbewegung bleiben.
Der Abverkauf der Bawag an FinanzinvestorInnen wäre aus Sicht der
unterzeichnenden Organisationen die falsche Schlussfolgerung aus der
aktuellen Krise.
Diese historische Neupositionierung der Gewerkschaftsbank böte eine dreifache Chance:
1) Glaubwürdigkeit:
Der ÖGB könnte durch einen solchen mutigen Schritt in die Offensive
gehen und ein großes Stück Glaubwürdigkeit zurückgewinnen. Eine
Gewerkschaft, die ihre wirtschaftliche Macht in den Dienst einer
sozialen und ökologischen Umgestaltung stellt, gewinnt auch bei der
Gestaltung wirtschaftspolitischer und gesetzlicher Spielregeln an
Kompetenz und Integrität.
2) Wirtschaftliche Möglichkeiten:
Die Neupositionierung als sozial-ökologische Bank bietet die Chance,
eine wirtschaftlich interessante Stellung am österreichischen
Bankenmarkt einzunehmen. Sozial und ökologisch verantwortliches
Wirtschaften ist längst keine Nische mehr, sondern ein boomender
Wirtschaftszweig mit einem stark wachsenden Markt. In vielen Ländern
existieren bereits solche Banken, die erfolgreich wirtschaften. Auch
zeigt der wachsende Markt für sozial und ökologisch verantwortliche
Produkte die Möglichkeiten eines solchen Konzeptes.
3) Modell für Europa:
Die Bawag könnte die größte sozial-ökologische Bank Europas werden. Ein
solches Projekt würde auf großes Interesse weit über Österreich hinaus
stoßen und könnte zum Modell für Europa werden.
Die unterzeichnenden Organisationen sind überzeugt, dass der
sozial-ökologischen Neuausrichtung der Bawag eine breite öffentliche
Unterstützung sicher wäre. Sie sind auch bereit, diese mit zu fördern.
14-04-2006, 18:28:00 |