Raoul Vaneigem: Handbuch der Lebenskunst für die jungen Generationen

Fritz Keller

In seiner Einleitung zur deutschen Ausgabe von der noch im Selbstverlag der Übersetzer erschienen Ausgabe von 1972 schrieb der Verfasser, einer der einflussreichsten Theoretiker der anarchistischen Situationistischen Internationale: „Der Kampf des Subjektiven und der Kräfte, die es korrumpieren, erweitert künftig die Grenzen des alten Klassenkampfes“.

08.10.2008

In seiner Einleitung zur deutschen Ausgabe von der noch im Selbstverlag der Übersetzer erschienen Ausgabe von 1972 schrieb der Verfasser, einer der einflussreichsten Theoretiker der anarchistischen Situationistischen Internationale:  „Der Kampf des Subjektiven und der Kräfte, die es korrumpieren, erweitert künftig die Grenzen des alten Klassenkampfes“.

Weil diese Vorhersage eintraf sind Vaneigem’s provozierende Thesen gegen die Verkümmerung der Emotionen, gegen Warengesellschaft und Patriachat, gegen die ganze Welt der Ökonomie, sein Setzen auf Spontanität, individuelles Erleben und Kostenlosigkeit der Bedürfnisse nach wie vor brandaktuell. Und der Nautilus-Verlag, dem dieser Titel schon vor 20 Jahren aus einer Konkursmasse zugewachsen und buchstäblich ans Herz gewachsen ist, hat richtig entschieden, indem er diesen Schlüsseltext radikaler Subjektivität in korrigierter Übersetzung neu veröffentlichte.

Neue Generationen haben „eine Welt von Genüssen zu gewinnen und dabei nichts zu verlieren als die Langeweile“.

Hamburg: Nautilus 2008-09-14
350 S. – br., € 20,50
ISBN 978-3-89401-584-8