Achcar Gilbert/Warschawski Michael: Der 33-Tage-Krieg
Fritz Keller
Israels Krieg gegen die Hispollah im Libanon und seine Folgen
27.06.2007
Eine Analyse des Libanon-Krieges aus der Sicht zweier Friedensaktivisten: eines Lehrers für Internationale Politik an einer Pariser Universität und des Begründers des Alternative Information Center in Jerusalem.
Für die beiden steht Israel an der vordersten Front bei der Umsetzung des von neokonservativen Think-tanks in den USA entwickelten Konzeptes vom „unbegrenzten globalen Krieg“. Und diesem von kolonialistischer Überheblichkeit und militärischer Einseitigkeit geprägten Denken entspringt eine fundamentale Unfähigkeit den anderen zu verstehen und seine Reaktionen vorwegzunehmen. Deshalb waren Regierung und Generalstab Israels gleichermaßen befangen in in der Vorstellung, man müsse nur hart durchgreifen – im vorliegenden Fall durch tausenden Bomben -, dann werde der andere schon lernen sich „richtig“ zu verhalten. Doch das libanesische Volk bot jenen die Stirn, die das Leben der Zivilbevölkerung bewusst schwer beeinträchtigten ….
Wir die Führung in Jerusalem aus diesem militärischen Debakel lernen? Die Autoren sind bei der Beantwortung dieser Frage äußerst skeptisch und verweisen auf den Umstand, dass dank der israelischen Politik der Hisbollah-Chef Hasan Nasrollah in den Meinungsumfragen zum beliebtesten arabischen Helden seit Nasser aufgestiegen ist. Und dass in allen bisherigen Kolonial-Kriegen (Algerien, Vietnam) erst ein hoher Blutzoll für einen nicht mehr zu realisierenden militärischen „Sieg“ bezahlt werden musste, ehe bei den Machthabern ein wirklicher Meinungswandel einsetzte.
Achcar Gilbert/Warschawski Michael: Der 33-Tage-Krieg
Israels Krieg gegen die Hispollah im Libanon und seine Folgen
Hamburg: Edition Nautilus
95 S., brosch., € 10.90
ISBN 978-3-89401-539-8