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Euromayday 2006: Demonstration der prekär Beschäftigten

Redaktion

In Wien gingen am 1. Mai ab 15 Uhr zwischen 1.000 und 1.500 Menschen vom Yppenplatz im 16. zum Bacherplatz im 5. Bezirk. Am Abschiebegefängnis Hernalser Gürtel gab es eine erste Zwischenkundgebung, bei der auf das neue Asylgesetz und die katastrophale Lage der Flüchtlinge in Österreich hingewiesen wurde.

24.04.2007

Vor dem AMS-Gebäude in der Redergasse (5. Bezirk), kam es zu kleineren Tumulten als die Polizei zwei DemonstrantInnen festnehmen wollte, weil sie ein Transparent auf dem Dach des Gebäudes befestigt hatten. Leute aus der Demo versuchten eine Befreiung und bedrängten die Polizei. Diese bekam rasch Verstärkung durch behelmte und gepanzerte Einheiten, die mit Pfefferspray gegen DemonstrantInnen vorgingen.
Am Bacherplatz gab nach dem Ende der Demo Volxküche und Musik. Neben dem Mayday in Wien gab es auch in Linz, Innsbruck und Salzburg zu Demonstrationen und Interventionen, die sich mit Präkarisierung befassten. In Graz wurde das Kunsthaus besetzt und damit gegen die katastrophalen Arbeitsbedingungen samt geringer Entlohnung von 5,20 EUR brutto pro Stunde - ohne Sozial- und Pensionsversicherung - auf Basis freier Dienstvertrag protestiert.
Europaweit beteiligten sich am 1. Mai mehrere 100.000 Menschen an den Mayday Paraden. In Paris gingen 30.000 auf die Straße, 120.000 waren es in Mailand, 4.000 protestierten in London, 5.000 in Berlin, 2.000 in Hamburg und 1.500 in Wien.
Die Idee, den 1. Mai als Ausdruck der Prekarisierten zu revitalisieren, stammt aus Italien. Seit 2001 wurden in Mailand Mayday Paraden abgehalten, zunächst mit wenigen hundert, später mit mehreren tausend, im Jahr 2005 schließlich mit über 100.000 TeilnehmerInnen. Wichtiges Kennzeichen ist nicht nur das neue Thema, sondern auch der Versuch, neue Ausdrucksformen zu etablieren: Die Paraden sind bunt und sollen die kreative Vielfalt der Bewegungen ausdrücken.
In den Jahren 2004 und 2005 breitete sich das EuroMayday Netzwerk über ganz Europa aus, so dass im vergangenen Jahr in vielen verschiedenen Städten, von Barcelona bis Helsinki, von Slowenien bis England, Aktivitäten stattfanden. Auch am 1. Mai 2006 wurden Mayday-Paraden in vielen europäischen Städten veranstaltet um die vielfältige Prekarisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse zu thematisieren.


15-05-2006, 19:50:00 |